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Im Selbstverständnis des II. Vaticanum

Unsere erste Antwort auf das Konzil war die Rede vom Volk Gottes unterwegs. Wir hatten Freude am Laie-Sein, unterwegs mit unserem beruflichen Engagement. Wir sind das Volk – dieser heute nur politisch verwendete Satz, war für uns ein geistlicher Durchbruch zum Glauben der Kirche.

Drei Konstitutionen des II. Vaticanum inspirieren uns bis heute:

Sacrosanctum Concilium, Die Gegenwart des Auferstandenen, bzw. die Möglichkeit IHM persönlich zu begegnen:
"Christus ist zugegen in der Feier der Sakramente, in den Hl. Schriften der Kirche, in unseren gemeinschaftlichen Versammlungen." (SS I, 7)
"Das geistliche Leben deckt sich aber nicht schlechthin mit der Teilnahme an der heiligen Liturgie." (SS I/ 12)

Gaudium et spes, Der Weg der Kirche ist der Mensch:
"Freude und Hoffnung, Trauer und Angst der Menschen von heute, besonders der Armen und Bedrängten aller Art, sind auch Freude und Hoffnung, Trauer und Angst der Jünger Christi." (Art. 1)
"Das Gewissen ist die verborgenste Mitte und das Heiligtum im Menschen, wo er allein ist mit Gott, dessen Stimme in diesem seinem Innersten zu hören ist." (Art. 16)

Lumen Gentium, Unsere Teilhabe am Dreifaltigen Gott:
So erscheint die ganze Kirche als „das von der Einheit des Vaters und des Sohnes und des Heiligen Geistes her geeinte Volk“ (Art. 4.)

Kirche von innen
Gesellschaftlich legen wir heute viel Wert auf unser äußeres Erscheinungsbild zugunsten von Wahrnehmung und Wirkung. Diesem Anspruch beugt sich natürlicherweise auch die Kirche. Als Gemeinschaft bemühen wir uns um das Gleichgewicht mit unseren Fragen: Wo bleibt der Innere Mensch? Wo bleibt die Innere Kirche? Wir sehen in diesem Innen unseren Platz – nicht oben, nicht unten. Unser Kirche sein web Foto: Bettina Karwath

Laien und Kleriker: Ein Volk
Wir wissen, dass die EINHEIT zwischen Klerikern und Laien beidseitig Mühe macht und der persönlichen Entscheidung bedarf. Denn nicht erst der skandalöse Missbrauch von Macht, Liebe und Gemeinschaft durch Kleriker hat die Krise des Lehr- und Hirtenamtes aufgedeckt. Die Spannung zwischen Kleriker und Laien ist in der kirchlichen Öffentlichkeit nach wie vor ungelöst. Uns selbst überzeugt die Bedeutung des einen Volkes Gottes aus Klerikern und Laien unter der Verheißung des eigentlichen Beistands ,des Tröster Geistes im Lehr- und Hirtenamt und einer jeden Person des Volkes Gottes.
Für die auch politisch viel zitierte „Würde der menschlichen Person“ steht das persönliche Gewissen (vgl. GS, 16).

Verschiedene Lebensformen
Unsere Gemeinschaft versteht sich gerade nicht ständisch, sondern „katholisch“ aus der Zusammengehörigkeit unterschiedlicher Lebensformen von Katholiken zu einem geweihten gemeinsamen Leben aus Taufe und Eucharistie. Die verbindliche Entscheidung für das Leben in der Ehe oder Ehelosigkeit, als Priester oder als Ordensangehörige ist Voraussetzung für die Mitgliedschaft in der Gemeinschaft Hauskirche fiat verbum.

Wir arbeiten im säkularen oder im kirchlichen Bereich. In der Gegenwart des Auferstandenen hören wir auf das Wort der Schrift, feiern Eucharistie, beten miteinander und klären die Dinge des Lebens.

 
Alle Fotos: Bettina Karwath
 
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